A K E S O N

Arbeitskreis Eisenbahngeschichte Südostniedersachsen

Beschreibung Streckenabschnitt Schöningen - Eilsleben

Die Streckeneröffnung erfolgte am 15.09.1872 zeitgleich mit der Inbetriebnahme des Abschnittes Helmstedt - Eilsleben. Die Kilometrierung erfolgte von Eilsleben aus nach Schöningen. Ausgangspunkt der Kilometrierung ist der Potsdamer Bahnhof zu Berlin. Die Trasse berührte im Abschnitt Völpke - Schöningen die dortigen Braunkohlenlagerstätten. Dies führte in der folgenden Zeit zu einer Reihe von Betriebsansiedlungen entlang der Strecke. Westlich von Offleben wurde die Gewerkschaft Treue (zuerst Tiefbau) gegründet, östlich von Offleben die Gewerkschaft Caroline (bis zur Einstellung Tiefbau).

Zur besseren Vermarktung der Braunkohle wurden in der Folgezeit Brikettfabriken errichtet. 1887 wurde bei Offleben die Brikettfabrik Treue in Betrieb genommen, 11 Jahre später zwischen Offleben und Völpke die Brikettfabrik Fürst Bismarck. Besonders die zu den Brauschweigischen-Kohlen-Bergwerke (BKB) gehörende Fabrik Treue wurde mehrmals erweitert In den 30er Jahren waren in Offleben noch die Fabriken Treue II und IV in Betrieb. Aus dieser Zeit liegen einige Zahlen vor: 450 Mann Belegschaft (einschl. Werkstatt und Betriebskraftwerk), 33 Brikettpressen, 2200 bis 2400 to Erzeugung pro Tag, 9 Verladeschuppen mit eigenem Gleisanschluß, ein kleinerer Teil wird auf dem Landwege abgesetzt.

Die Geschichte der Brikettfabrik Fürst Bismarck ist dagegen etwas wechselhafter. Nachdem die Brikettfabrik von den Harbker Kohlenwerken übernommen wurde, kam sie Ende der 20er Jahre zur BKB (seit 1915 arbeiteten die BKB und die Harbker Kohlenwerke zusammen, Ende der 20er Jahre gingen die Harbker Kohlenwerke in der BKB auf). Auch von Fürst Bismarck liegen Zahlen aus den 30er Jahren vor: 100 Mann Belegschaft, 10 Brikettpressen, 450 to Erzeugung pro Tag, eigener Gleisanschluß mit vorgelagerter Kohlensammelstelle als Güterbahnhof 4. Klasse. Der größere Teil der Produktion wird auf dem Landweg in die nähere Gegend bis nach Oschersleben und Eilsleben abgesetzt. Hier wurde auch der Großteil der Deputatbriketts für die BKB-Belegschaft hergestellt.

Der Bahnhof liegt zwischen Offleben und Völpke am Km 181,77. An der östlichen Bahnhofseinfahrt steht ein Stellwerk. Die Kohlensammelstelle hat 12 Gleise, der Gleisanschluß der Brikettfabrik 4 Gleise, mit den 2 Streckengleisen insgesamt 18 Gleise. Vom Gleisanschluß der Brikettfabrik wird die neben der Brikettfabrik stehende Montanwachsfabrik über Spitzkehre bedient. Obwohl die Brikettfabrik niedrigere Produktionszahlen als die Fabriken Treue in Offleben aufweist, stehen in dem Bahnhof mehr Gleise als in Offleben zur Verfügung. Daher vermuten wir, daß der Bahnhof zur Leerwagenvorhaltung genutzt wurde. Diese Vermutung bestätigt das Amtliche Bahnhofsverzeichnis von 1944. Dort ist der Gleisanschluss der Brikettfabriken Treue (II und IV) und des Schwelwerkes Offleben als Abfertigungshilfstelle des Bahnhofes Völpke (Kr Neuhaldensleben) ausgewiesen.

Betriebsstelle

Art

Kilometer

Sonstiges

Schöningen

Bahnhof 2. Klasse

189,01


Offleben

Bahnhof 3. Klasse

184,96


Völpke, Kohlensammelstat.

Güterbahnhof 4. Klasse

181,17

Abfertigungshilfstelle, eingeschr. Güterverkehr

Völpke (Kr Neuhaldensleben)

Bahnhof 3. Klasse

179,48

Mutterbahnhof d. Kohlensammelstelle

Badeleben

Blockstelle

176,04


Eilsleben

Bahnhof 1. Klasse

171,68




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Andreas Stüber, letzte Änderung am 28.02.99